Digitaler Produktpass und Interoperabilität

Der Digitale Produktpass erfordert den Zugriff auf alle relevanten Daten sowie die “semantische Vernetzung” dieser innerhalb eines Unternehmens. Darüber hinaus ist auch eine Vernetzung mit externen Daten der Zulieferer und Partner notwendig. Diese Interoperabilität – die auch den Austausch von Digital Twins unterstützt – kann durch den Einsatz des offenen Standards der Verwaltungsschale (Asset Administration Shell, IEC 63278-1) erreicht werden. Darüber hinaus erfordert die vollständige Interoperabilität eine nahtlose Integration mit den bereits existierenden Business-Prozessen und Modellen innerhalb des Unternehmens, z.B. im Product Engineering / Model Based System Engineering, sowie eine Orchestrierung der Zusammenhänge auf Daten-, Modell– und Prozessebene. Modell-basierte Methoden und Beschreibungen (BPMN 2.0, SysML v2, AutoML, LLM, Predictive Maintenance) finden in vielen Teilbereichen der Unternehmen bereits Anwendung. Die vollständige Vernetzung dieser komplexen Zusammenhänge und Aspekte kann mit Hilfe eines semantischen Enterprise Modells, auf der Basis von Webstandards (W3C), realisiert werden und dadurch zur weiteren Wertschöpfung im Unternehmen beitragen.

Anmerkung: Diesen Vortrag hatte ich im November 2025, auf der Jahrestagung der tekom (Arena) in Stuttgart, gehalten.

Digitale Transformation und Cognitive Computing

Die Digitale Transformation bezeichnet einen umfassenden, in der Anwendung neuer digitaler Technologien und agilen Herangehensweisen begründeten Umwandlungsprozess, der alle Bereiche und Prozesse eines Unternehmens oder auch einer Institution betrifft.

Im Zusammenhang mit der Anwendung und Integration digitaler Technologien spricht man auch von „Cognitive Computing“, welches auf Lösungen aus den Bereichen Knowledge Discovery, Text Mining, Natural Language Processing und Machine Learning basiert.

Die Fähigkeit der Adaption an sich ändernde Bedingungen und Informationen sowie die systematische Lernfähigkeit aller Komponenten sind, neben der Berücksichtigung des Kontexts der Anwendung, die wichtigsten Fähigkeiten des Cognitive Computing.

Die Digitale Transformation (ebenso wie jede Knowledge Management Transformation) muss alle Domains in einem Unternehmen oder in einer Institution berücksichtigen, eine Transformation der Technologien allein ist nicht genügend (z.B. die Organisation, Mitarbeiter, Prozesse, Strategie – siehe dazu „Kernelemente der Digitalen Transformation„).